Dezentrale Lösungen suchen
FDP Kreisräte strikt gegen den Neubau eines Landratsamtes und „Monsterkrankenhaus“Auch wenn die Versuchsballone zum „Neubau Landratsamt“ nur in Nebensätzen auftauchen, sieht FDP-Kreisrat Toni Deller schon jetzt politischen Handlungsbedarf und positioniert die Einstellung der FDP klar: „Nicht sinnvoll, nicht bezahlbar, nicht mit uns.“Die Argumentation der Befürworter sei dabei im ersten Licht einleuchtend. Das Landratsamt platzt aus allen Nähten und der vorhandene Raum für Entwicklungen des landkreiseigenen Krankenhauses in Achdorf sind begrenzt. Aber eine Radikallösung mit Umsiedlung des Landratsamtes an einen neuen Standort und damit Schaffung von Entwicklungsraum für das Krankenhaus am Standort Achdorf würde nach Einschätzung der FDP-Kreisräte den Haushalt mit etwa 100 Millionen Euro belasten. FDP-Mann Markus Sponbrucker bevorzugt kleine Lösungen. „Muss es wirklich zu einem Monsterkrankenhaus in Achdorf kommen? Müssen wir uns wirklich in Muskelspielchen mit dem Klinikum einlassen ?“, fragt sich der FDP-Kreisrat. Seiner Meinung nach sei es sinnvoller, die wegen ihrer geringen Größe defizitären Standorte in Vilsbiburg und Rottenburg weiter aufzuwerten. Eine Entwicklung sollte dezentral stattfinden. 100 Betten in Vilsbiburg und 50 Betten in Rottenburg wären nach Ansicht der FDP hier durchaus machbar. Und vielleicht löse man so auch mittelfristig das Problem der Unterversorgung mit Hausärzten in den ländlicheren Gemeinden.Die Vorteile würden auf der Hand liegen: Kurze Wege für die Patienten, schwarze Nullen bei den Krankhausstandorten, mehr medizinisches Personal im Landkreis, kostengünstiges Bauen in den Gemeinden Vilsbiburg und Rottenburg. Darum setze sich die FDP für eine weitere Stärkung der Krankenhausstandorte des Landkreises in Vilsbiburg und Rottenburg ein.Einen ähnlichen Weg gehe der Kreisausschuss schon für die Verwaltung, hier das Jugendamt. Das Jugendamt wird nach Altdorf an den Sonnenring ausgelagert. Seit längerem befindet sich die KfZ-Zulassungsstelle schon in Ergolding. Deller und Sponbrucker sehen in dieser Vorgehensweise die sinnvollste, günstigste und vor allem für den Landkreisbürger die vorteilhafteste Lösung, um den Landkreis weiter zu entwickeln und voranzubringen.