Aschermittwoch: FDP startet mit Zuversicht in den Wahlkampf

Volles Haus, pointierte Reden und tolle Stimmung: Beim Politischen Aschermittwoch haben Christian Lindner und Daniel Föst mit ihren Reden über 500 Gäste in der Dingolfinger Stadthalle begeistert. Dabei nahmen sie vor allem SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz aufs Korn: „Die Presse nennt ihn schon Sankt Martin“, so FDP-Generalsekretär Föst, „aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: Der echte Sankt Martin hat seinen eigenen Mantel geteilt, Martin Schulz verteilt lieber das Geld anderer Leute!“ Parteichef Lindner  warf dem SPD-Kanzlerkandidaten vor, er betreibe „soziale Heuchelei“.

Alle sollen vom Fortschritt profitieren

Armin Sedlmayr, niederbayerischer FDP-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl, eröffnete die traditionelle Kundgebung. „Ich wäre ja nie auf den Gedanken gekommen, dass ich mal Gerhard Schröder vor der SPD in Schutz nehmen muss“, sagte Sedlmayr mit Blick auf die von Schulz angestrebte Rückabwicklung der Agenda 2010. Die FDP verfolge einen grundlegend anderen Ansatz als die linken Parteien: „Wir machen Ihnen nicht vor, Sie vor allen Widrigkeiten des Lebens und der Zukunft behüten zu können – wir machen uns lieber daran, die Voraussetzungen zu schaffen, dass wir alle vom Fortschritt und der Zukunft profitieren können“, sagte Sedlmayr.

FDP will Deutschland bewegen

Daniel Föst erklärte in seiner Rede, die FDP wolle Deutschland bewegen:  „Wir wollen Impulse geben für Wachstum, neue Chancen für alle schaffen, den Einzelnen groß machen.  Das ist die Agenda der Freien Demokraten.“ Die Politik müsse es den Menschen ermöglichen, etwas aus ihrem Leben zu machen – „mit German Mut zum German Dream“, so der Generalsekretär der bayerischen FDP. Dafür sei es wichtig, dass der Staat stärker in die Bildung investiere und den Menschen mehr Freiräume lasse – etwa durch den Abbau von Bürokratie und eine steuerliche Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen.

Merkel hat die Politik narkotisiert

Christian Lindner, der erstmals beim Aschermittwoch in Dingolfing sprach, übte deutliche Kritik am Politikstil der Bundeskanzlerin: „Zwölf Jahre Angela Merkel haben unser Land sediert, haben die Politik narkotisiert. Wir hatten nur die Raute als Symbol für die Alternativlosigkeit des Status Quo“, konstatierte der FDP-Chef. Das Mysterium Schulz sei insofern einfach zu begründen: „Man kennt Merkel schon zu gut und ihn noch gar nicht. Davon profitiert er.“ Den Grünen, die kürzlich ein „Autofasten“ angeregt hatten, riet Lindner zum „Schwafelfasten“.

Die Forderung der SPD, älteren Menschen, die ihren Job verlieren, länger Arbeitslosengeld zu zahlen, ist für Lindner ein falsches Signal: Anstatt „Stilllegungsprämien“ zu zahlen sollte die Politik den Menschen lieber Mut machen, in ihre berufliche Qualifikation investieren und ihnen dabei helfen, wieder in Jobs zu kommen. Mit Blick auf die innere Sicherheit forderte der FDP-Bundesvorsitzende 15.000 zusätzliche Polizisten: „Alle sprechen über schärfere Gesetze. Dabei müssen wie unsere Gesetze nur durchsetzen.“ Zum Schluss seiner einstündigen Rede, die das Publikum mit minutenlangen Standing Ovations quittierte, betonte Lindner die Bedeutung eines geeinten (aber nicht vereinheitlichten) Europas.

 

 

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