Drogen im Tank, Geldwäsche auf der A 92

Landshuter Zeitung      Landkreis Landshut 16     Montag, 24. Dezember 2018

Mandatsträger aus Kommunen, Land und Bund sprachen den Polizisten der Autobahnpolizeistation (APS) Wörth ihren Dank aus und wünschten ihnen, dass sie stets sicher von ihren Einsätzen zurückkommen. Von rechts: Landrat Heinrich Trapp, MdB Nicole Bauer, Bürgermeister Josef Klaus, Landrat Peter Dreier, Bürgermeister Stefan Scheibenzuber, MdL Jutta Widmann, Werner Schlögl (Autobahnmeisterei Wörth), VPI-Leiter Georg Marchner, MdB Florian Oßner, Johann Simbürger (APS), MdL Petra Loibl und APS-Leiter Franz Geigenberger.
Drogen im Tank, Geldwäsche auf der A 92
Autobahnpolizei deckt viele Delikte auf – Mandatsträger danken Beamten für Arbeit
Landkreis/Wörth. Es sind solche Erfolge, die die Fahnder der Autobahnpolizeistation (APS) Wörth freuen und neu motivieren: Aus dem Tank eines Kurierfahrzeugs der Mafia haben sie zwei Kilo Marihuana gefischt und einem anderen Kriminellen einen Batzen Schwarzgeld abgenommen, den er im Unterboden seines Autos versteckt hatte. Die Landräte Peter Dreier und Heinrich Trapp sowie Mandatsträger aus Kommunen, Landtag und Bundestag waren bei ihrem traditionellen Weihnachtsbesuch beeindruckt von den Schilderungen, die APS-Leiter Franz Geigenberger und Kollegen abgaben.
Der vertrauensvolle Kontakt zwischen Politikern und Führungskräften der Polizei sei in der Region Landshut/Dingolfing außergewöhnlich gut, freute sich Georg Marchner, Leiter der Verkehrspolizei (VPI) Landshut, gegenüber den Mandatsträgern: Es waren neben den beiden Landräten die Bundestags- und Landtagsabgeordneten MdB Florian Oßner, MdB Nicole Bauer, MdL Petra Loibl, MdL Jutta Widmann sowie die Bürgermeister von Niederaichbach und Wörth, Josef Klaus und Stefan Scheibenzuber. Sie statteten den Polizisten einen großen Dank ab, verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr.
Dreier betont Forderung nach Ausbau der A 92Auch beim Besuch bei der APS in Wörth wurde offen gesprochen, hielten sich beide Seiten nicht zurück – weder bei großem Lob, über das Zusammenwirken mit den Landratsämtern bei Behörden-Fahndungen etwa, noch beim Benennen von Sorgen: Die Polizeibeamten sprachen dabei die räumliche Enge der APS an und die Notwendigkeit, VPI und APS unter einem Dach zu vereinen. Man war sich einig, dass ein Neubau der Dienststelle die beste Lösung wäre, aber die Mittel begrenzt seien. Keine Begrenzung ist dagegen von den Verkehrsströmen zu erwarten, die nach dem Lückenschluss zwischen der B 15 neu und der A 92 auf die beiden Straßen zurollen werden. Landrat Dreier unterstrich vor diesem Hintergrund seine Forderung, einen sechsspurigen Ausbau der Autobahn unverzüglich auf die Tagesordnung in Berlin zu setzen: Bis er umgesetzt werde, vergingen, wie jeder wisse, ohnehin viele Jahre.
Schwerlastverkehr nimmt von Jahr zu Jahr zu

Dass die A 92 heute schon massiv belastet ist, weiß jeder, der Verkehrsfunk hört – kaum ein Tag ohne Meldung von dieser Autobahn. Wie sich das in Zahlen der Statistik ausdrückt, legten Vertreter der APS dar: Durchschnittlich rund 44 000 Pkw und 6 000 Lkw sind an normalen Tagen unterwegs auf der A 92 auf den 66 Kilometern zwischen Moosburg-Nord und Wallersdorf-West, dem Zuständigkeitsbereich der APS Wörth. Für die B 15 neu, derzeit noch eine Rumpfverbindung, betragen die Daten 14 200 Pkw und 2 240 Lastwagen an durchschnittlichen Tagen. Auf beiden Straßen nimmt, das zeigt die Statistik, jedes Jahr insbesondere der Schwerlastverkehr zu. Eine Folge sind viele Verkehrsunfälle (heuer, bis Ende November: 564), von denen APS-Beamte einige der schlimmsten schilderten. Zwei Tote und 21 Schwerverletzte lautet heuer die Bilanz der A 92-Unfälle, drei Schwerverletzte und eine Tote auf der B 15 neu im Bereich der APS. Extrem belastend für Polizei und Einsatzkräfte war ein Unfall in Höhe Essenbach, bei dem ein Auto an einem Brückenpfeiler regelrecht in zwei Teile zerrissen wurde.
Täter bleiben hängen im zweiten Fahndungsschleier

Durch das ebenso mutige wie bedachte Eingreifen eines Mitarbeiters der Autobahnmeisterei Wörth konnte im Fall einer Geisterfahrerin Schlimmeres verhütet werden, wie aus den Schilderungen des Leiters der Dienststelle, Werner Schlögl, hervorging: Sein Kollege gab sofort die Warnung durch, holte die Frau auf der Gegenfahrbahn ein und leistete der Unglücksfahrerin nach einer Karambolage Erste Hilfe. Zu Recht sei der Mitarbeiter vom ADAC als Kavalier der Straße geehrt worden, sagte Schlögl unter dem Beifall seiner Zuhörer. Mit Freude hörten die Mandatsträger auch von den Erfolgen der Fahndungsgruppe der APS, die ihr Leiter Johann Simbürger schilderte. Spezialisierte Fahnder spannen einen, nach der Grenze, „zweiten Fahndungs-Schleier“ über die Autobahn: In ihm haben sich auch heuer wieder viele Kriminelle verfangen, von Drogenkurieren bis zu Menschenschmugglern und Geldwäschern. Ein Albaner etwa, der mit einem italienischen Auto unterwegs war, in dem Beamte der Autobahnpolizeistation geringe Spuren von Kokain feststellten. Es waren ihr Spürsinn und ihre Hartnäckigkeit, die sie auf die entscheidende Spur brachten: Im Diesel-Tank, hermetisch verpackt, entdeckten sie beim Auseinanderbauen des Autos in Räumen der Autobahnmeisterei zwei Kilo Mariahuana. -es-


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