FDP-Bundestagsabgeordnete Bauer besucht Gemeinde Vilsheim

Auch Vilsheim kämpft mit dem Fachkräftemangel: Bürgermeister Georg Spornraft-Penker will Stellen in der Kita neu besetzen, aber es melden sich kaum Bewerber. Mit der FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer unterhielt sich Spornraft-Penker über die Herausforderungen in seiner Gemeinde. Dazu gehört auch der Rechtsanspruch auf Kitaplätze. Spornraft-Penker befürchtet, dass es künftig auch einen Anspruch auf Ganztagesbetreuung in Grundschulen oder Plätze in Pflegeheimen für Senioren geben wird. Aber wo sollen die Betreuer für die Kinder oder Senioren herkommen? Bauer berichtet von einer sogenannten „Fachkräfteoffensive“ des Bundesfamilienministeriums, aber sie kritisiert gleichzeitig: „Es kann nicht langfristig unser Ziel sein, die Pflegekräfte bloß aus unseren Nachbarländern abzuwerben und Osteuropa auszubeuten.“ Stattdessen müsse die Ausbildung besser vergütet und der Beruf auch für Männer attraktiver gemacht werden. Außerdem müsse der Akademisierungswahn enden – Deutschland brauche auch Erzieher, Pfleger und Handwerker. Kinder sollten noch stärker entsprechend ihren Fähigkeiten ausgebildet werden.

Bauer und Spornraft-Penker waren sich einig, dass kostenlose Kitas weder unmittelbar zu einer verbesserten Erzieherausbildung noch zu höheren Qualitätsstandards beitragen.

Eine weitere Herausforderung für Vilsheim stellt die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung dar. Spornraft-Penker freut sich zwar, dass die Bürger nun entlastet sind. Gleichzeitig erwartet er, dass das fehlende Geld im Gemeindehaushalt für die bereits abgeschlossenen, beziehungsweise anstehenden Straßensanierungsarbeiten von staatlicher Seite vollständig erstattet wird. Bauer kritisierte die Regierung: es würden Entscheidungen getroffen, ohne die Folgen abzuschätzen oder sich frühzeitig um die Finanzierung zu kümmern. Dabei müsse viel stärker das Konnexitätsprinzip gelten und nicht das Abwälzen aller Kosten auf die Kommunen.

Auch das Thema Castoreneinlagerung thematisierte Spornraft-Penker. Er wolle im Landkreis kein mittelfristiges Endlager haben. Baulich eigneten sich die Lagerhallen nicht, es sei kein optimaler Schutz gegeben. Auch Bauer ist höchst unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung – daher hat sie sich auch an der Unterschriftenaktion der Gemeinde Niederaichbach beteiligt.


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