FDP-Kreisverband begeht 70-Jähriges

 

Die Liberalen wollen im Herbst einen Vilsbiburger Ortsverband gründen

Vilsbiburg: Die Freien Demokraten haben am Montag der Gründung des FDP-Kreisvereins Vilsbiburg vor 70 Jahren gedacht. So hieß der Kreisverband in den Zeiten des Altlandkreises. Die FDPler von heute schwelgten aber nicht nur in Erinnerungen. Die Bundestagsabgeordnete und Chefin des Kreisverbands Landshut-Land, Nicole Bauer, kündigte im „Belvedere“ zweierlei an: Zum einen soll im Herbst ein Vilsbiburger FDP- Ortsverband gegründet werden. Zum anderen wollen die Freien Demokraten daran arbeiten, dass bei der Kommunalwahl 2020 wieder einer der ihren in den Stadtrat einzieht.

Alfons Brandstetter war der bislang letzte, der für die FDP im Vilsbiburger Stadtrat saß. An ihn erinnerte die Veldenerin Nicole Bauer in ihrem Rückblick auf die vergangenen sieben Jahrzehnte natürlich besonders. Alfons Brandstetters Witwe Elisabeth, die ebenfalls an der Gedenkfeier teilnahm, gab sich gegenüber der VZ zuversichtlich: „Ich glaube, dass wir bei der nächsten Kommunalwahl wieder einen von uns in den Stadtrat bekommen.“ Optimistisch zeigte sich auch Ehren-Kreisvorsitzender Ernst Minarzik: „Wir haben junge, agile Leute.“ Die würden versuchen, sich durchzusetzen, um das eine oder andere Mandat zu erhalten.

Zurück zu den Anfängen: Vorsitzender des Kreisvereins, wie er damals hieß, wurde bei der konstituierenden Sitzung am 24.08.1948 Lorenz Mayr aus Vilsbiburg. Schatzmeister war Josef Mittermaier aus Velden, Schriftführer Hermann Merkl, die Beisitzer hießen Walter Müller, Walter Kalinowski (alle Vilsbiburg) und Egon Fruhmann (Velden). Dem Kreisverein gehörten bis zur Gebietsreform 1976 die Freien Demokraten aus Vilsbiburg, Velden, Geisenhausen und Frontenhausen an. Seither sind sie dem FDP-Kreisverband Landshut-Land zugeordnet. Das soll sich im Herbst mit der Gründung eines Vilsbiburger Ortsverbands ändern. In ihrem Rückblick erinnerte Bauer unter anderem an Hans Paintner, der 1976 als erster niederbayerischer FDPler in den Bundestag eingezogen war und an den ehemaligen parlamentarischen Staatssekretär Dr. Max Stadler aus Passau. Außerdem würdigte sie Männer wie Hans Ganslmeier und Josef Emslander und die FDP-Politikerin Josephine Nagy.  Die Tiefenbacherin war einst Gemeinde- und Bezirksrätin, Schatzmeisterin des Bezirks und eine der Vorgängerinnen von Nicole Bauer als Kreisvorsitzende der FDP Landshut-Land.

Kritik an Asylpolitik der CSU

Im Restaurant Belvedere sprach Bauer auch über ihre Sicht des Liberalen. Damals wie heute gehe es der FDP um den Rechtsstaat, Sozialpolitik und gesellschaftliches Miteinander. Und Politik, sagte Nicole Bauer, müsse generationenübergreifend gemacht werden und sich an den Bürgern und deren Sorgen und Nöten orientieren. Christian Günthner, der für den Bezirkstag kandidiert, und Marco Altinger, der in den Landtag will, legten kurz ihre politischen Vorstellungen dar. Günthner warb für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft und wandte sich gegen Ellenbogenmentalität. Altinger betonte, wie wichtig innere Sicherheit sei, kritisierte die Asylpolitik der CSU und machte sich für Wertevermittlung in den Schulen stark. Kreis- und Bezirksrat Toni Deller arbeitete sich in seiner Rede an der CSU ab. Deller kritisierte unter anderem deren Hin und Her beim G9. Ausführlich geriet seine Kritik an der Personalpolitik bei der Polizei. Schon unter Ministerpräsident Edmund Stoiber seien massiv Stellen abgebaut worden, sagte Deller, der selbst mehr als 40 Jahre bei der Polizei war.


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