FDP-OB-Kandidat Alexander Putz sieht im schönen Landshut auch viele Versäumnisse

Ex-Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch zu Gast bei der FDP Ein gutes Konzept und eine Presseerklärung machen noch keine gute Parteiarbeit. „Geht auf die Bevölkerung zu! Redet mit jedem“, war deshalb auch der große Ratschlag von Dr. Wolfgang Heubisch an seine Landshuter FDP-Parteigefährten beim Fischessen am Mittwochabend im „Augustiner“. Damit brachte er das Problem auf den Tisch, das die Partei knapp fünf Jahre, nachdem sie aus dem Bundestag geflogen ist, immer noch hat. So richtig beachtet sie in der Öffentlichkeit keiner mehr.In gewisser Weise merkte man das auch an den Besuchern. Der erste Stock des „Augustiners“ war mit den etwa 30 Besuchern gut gefüllt, aber vor allem Parteimitglieder waren da und Freunde der FDP. Allerdings, anders sehen die Veranstaltungen der anderen Parteien auch nicht aus. Heubischs Referat war deshalb ein Gesamtpaket für Parteifremde und Parteifreunde. Es ging ihm darum, zu zeigen, was im Land los ist und wie die FDP helfen kann, das erodierende gesellschaftliche Fundament zu kitten. „Uns geht es gut – noch“, warnte der ehemalige bayerische Wissenschaftsminister die Anwesenden.Natürlich äußerte Heubisch sich in diesem Zusammenhang zur Flüchtlingssituation. Hier sei es wichtig, alle Dinge anzusprechen und alle Standpunkte zu diskutieren, das seien die Grundvoraussetzungen einer Demokratie. Auch sei ein idealistisches „Wir schaffen das“ schlichtweg nicht einzuhalten. Genauso wenig würde der Populismus der CSU etwas bringen. Heubisch: „Dieser hat nichts erreicht – außer, dass die AFD gestärkt wird.“ Heubisch verschrieb sich der europäischen Idee, mahnte, dass man Schengen und Dublin nur dann retten könne, wenn man Italien und Griechenland an den Außengrenzen unterstützt, und forderte ein, den arabischen Staaten einen Weg aus den Kriegen zu zeigen – schließlich gingen diese auch auf das Versagen der Militärpolitik von EU und USA zurück.Weitere Themen von Heubisch waren der Arbeitsmarkt („Frau Nahles will alle liberalen Errungenschaften der vergangenen Jahre zurückdrehen“), der Arbeitsmarkt der Zukunft („Hier haben wir nur eine Chance: Bildung als Währung unserer Zukunft“), die Industrie 4.0 und die drohende Einschränkung des Bargeldverkehrs („In beiden Fällen drohen wir Grundrechte und Freiheit zu verlieren“). Sein Fazit: Ganz klar, Deutschland braucht die FDP. Nur, um diese Botschaft in die Köpfe der Wähler zu bekommen, müsse die Partei auch das Gespräch mit ihnen suchen. Das Ziel der Partei müsse sein, wieder in Landtage zu kommen, in Bayern eine neue Koalition mit der CSU zu schmieden und schlussendlich wieder in den Bundestag einzuziehen.Und auch für die Oberbürgermeisterwahl rechnete er dem Kandidaten und Kreisvorsitzenden der FDP Landshut-Stadt, Alexander Putz, gute Chancen aus. Landshut sei ein Symbol für Dynamik. Und eine dynamische Stadt brauche einen dynamischen Oberbürgermeister. Putz griff Heubischs Faden bereitwillig auf. Wahlkampf wolle er noch keinen machen, aber Ideen präsentieren. So sieht er es als wichtig an, Landshut überregional und international zu präsentieren, um so Unternehmen in die Stadt zu locken und mehr Einnahmen in die Stadtkasse zu spülen. Auch sprach er sich noch einmal für die B15 neu und eine Westtangente aus. -seg-Guten Morgen Landshut Das wahrhaft Bemerkenswerte am Politischen Fischessen der Landshuter FDP mit Ex- Minister Wolfgang Heubisch am Mittwochabend im Augustiner war: dass die Veranstaltung überhaupt stattfand. Denn nach dem Zugunglück von Bad Aibling hatte ja nicht nur die CSU ihre Aschermittwochs-Großkundgebung in Passau abgesagt – auch in Landshut hielten es SPD, Grüne und ÖDP für angezeigt, ihre geplanten Veranstaltungen nicht durchzuführen.Die FDP wählte nach reiflicher Überlegung den anderen Weg, den der Kreisvorsitzende und OB-Kandidat Alexander Putz so erklärte: Es sei „richtig und angemessen“ gewesen, dass Ministerpräsident Seehofer die Großveranstaltung in Passau abgesagt und heute den Unglücksort besucht habe. Eine regionale Abendveranstaltung wie jene in Landshut, so Putz, sei aber „ein anderes Format“. Nach den erklärenden Worten des Kreisvorsitzenden erhoben sich die rund 50 Gäste im Augustiner von ihren Plätzen, um der Opfer des Zugunglücks zu gedenken.Ehrengast Heubisch, von 2008 bis 2013 Wissenschaftsminister der schwarz-gelben Staatsregierung, hielt eine ruhige, mit Blick auf das große Thema Flüchtlingskrise nachdenkliche Rede. Er warb für die FDP als wichtige Partei mit den richtigen Inhalten, die überall in die Parlamente gehöre. In Bayern konkret sei es erwiesenermaßen so, dass die politischen Ergebnisse der CSU besser seien, wenn sie einen Koalitionspartner habe. Sinnvollerweise müsse dieser FDP heißen.Warum er einst zu den Liberalen gegangen sei, gab Heubisch gerne zu Protokoll: „Wegen Seehofer bin ich in die FDP eingetreten.“ Der Augustiner-Stargast ließ explizit SPD- Kanzler Gerhard Schröder hochleben, dessen Agenda-Politik überhaupt erst die Grundlagen für den folgenden wirtschaftlichen Aufschwung geschaffen habe. Die jetzige Große Koalition mit Arbeitsministerin Andrea Nahles mache in einigen Bereichen Schritte zurück, etwa beim Mindestlohn.Schließlich hielt Heubisch noch ein kurzes, flammendes Plädoyer für die 3. Startbahn am Münchner Flughafen. „Auf Dauer“ werde man sie brauchen, sagte der Liberale und schloss die niederbayerische Regierungshauptstadt explizit in seine Positivprognose ein: Für Landshut, so Heubisch, „wäre es ein Traum“, wenn die 3. Startbahn käme.Den inoffiziellen Tapferkeitsorden an diesem Abend hatte sich im übrigen Gastgeber Alexander Putz verdient. Nicht weil ihm die Ausführungen des Hauptredners Schmerzen zugefügt hätten. Nein, die hatte Putz ganz von allein – ein Zahn war’s, der ihn heftig quälte. Ironie der Geschichte: Es wäre schon jemand da gewesen, der ihm hätte helfen können: der Zahnarzt Dr. Wolfgang Heubisch. Aber der musste ja politisieren. FDP-OB-Kandidat Alexander Putz: „Viele Versäumnisse, auch in der Verkehrspolitik“Landshut (11.02.2016) – Nein, es gab kein Draufhauen auf den politischen Gegner an diesem Politischen Aschermittwoch beim traditionellen Fischessen der FDP Stadt und Landkreis Landshut im „Augustiner“. Die große zentrale Landes-Kundgebung in der Dingolfinger Stadthalle hat auch die FDP – wie die anderen Parteien – wegen den Zugunglücks am Dienstagvormittag bei Bad Aibling – abgesagt.Die gut 50 Besucher erhoben sich zu einer Schweigeminute. Gastgeber Alexander Putz kündigte sogleich an, dass keine wilden Aschermitwoch-Reden zu erwarten seien. Und so war es auch. Staatsminister a.D. Dr. Wolfgang Heubisch (69) hielt eine sehr staatstragende Rede nicht ohne von der wunderschönen Landshuter Altstadt zu schwärmen. Alexander Putz (52) sprach in seiner Eigenschaft als OB-Kandidat wie gewohnt völlig frei. Der gebürtige Österreicher, der jedoch schon über 30 Jahre in Landshut lebt und arbeitet (großes eigenes Bauingenieurbüro), sieht in der schönen Stadt Landshut auch viele große Versäumnisse der Vegangenheit, vor allem in der Verkehrspolitik (Tangenten) und er sieht die dringende Notwendigkeit, endlich mit dem Abbau der extrem hohen Verschuldung zu beginnen. Die Landkreis-FDP war in großer Zahl mit ihrer feschen, jungen Vorsitzenden Nicole Bauer und den beiden Kreisräten Toni Deller und Markus Sponbrucker vertreten. Auch die attraktive Vorsitzende der Dingolfinger FDP, Heidrun Groß, war gekommen, ebenso eine Gruppe von Jungen sympathischen Liberalen (JuLis). – Ausführlicher Bericht folgt.  /hs – Foto Hermann Schnall    


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