Glaubwürdig erneuert
Landshuter Zeitung Stadt Landshut 28
Montag, 30. Oktober 2017
FDP geht mit einem jungen Bewerberquartett in Land- und Bezirkstagswahl
Spannend war sie wahrlich nicht, die Stimmkreisversammlung der Freien Demokraten (FDP) am Freitagabend im Gasthaus „Zollhaus“. Schließlich standen die aufzustellenden Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahlen bereits fest und wurden erwartungsgemäß auch gewählt. Unspannend ist dennoch keineswegs, mit welchem Personaltableau die FDP in besagte Wahlen gehen wird.
Der „glaubwürdige Erneuerungsprozess“ der Partei seit 2013, von dem Stadtrat Norbert Hoffmann in seiner Vorstellungsrede als Direktkandidat für den Landtag sprach, zeigt sich hierbei in drei Bewerbern und einer Bewerberin, von denen keine(r) älter als 37 Jahre ist. Vorgemacht hat es die auch erst 30-jährige Nicole Bauer, die unlängst bei den Bundestagswahlen den Einzug in den Berliner Reichstag geschafft hat. Im Zollhaus forderte Bauer nun als Versammlungsleiterin ihre Mitstreiter auf, bei den kommenden Wahlen „ordentlich nachzulegen“. Die vier Jahre, als die FDP weder im Bundes- noch im Landtag vertreten war, sollen „nie wieder passieren“. Norbert Hoffmann, von Oberbürgermeister Alexander Putz – diesmal in seiner Eigenschaft als FDP-Mitglied – „mit großer Überzeugung“ als Direktkandidat vorgeschlagen, nahm ebenfalls darauf Bezug. 2013 sei ein „ganz bitteres Jahr“ gewesen. Durch erwähnte glaubwürdige Erneuerung sei die Rückkehr in den Bundestag gelungen, auf Landesebene stehe die Bewährungsprobe jedoch noch bevor. Die FDP, auch darauf wies der 34-Jährige hin, sei seit 1982 nur neun Jahre im bayerischen Landtag vertreten gewesen. Der erhoffte Wiedereinzug „darf diesmal kein kurzes Gastspiel sein“. Die Liberalen müssten zusehen, „dass die FDP eine feste Größe im bayerischen Parlamentarismus“ werde. „Wir sind kein Anhängsel oder Mehrheitsbeschaffer, wir haben unser eigenes Profil“, so Hoffmann. Den Wahlerfolg erreichen will er mit zwei liberalen Kernthemen: Bildung und Rechtsstaat. „Nirgendwo klaffen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie in Bayern“, wenn es um Bildungsgerechtigkeit gehe, konstatierte Hoffmann. Die FDP wolle deshalb dafür sorgen, dass tatsächlich für alle Schüler, die einen brauchten, ein Ganztagsplatz zur Verfügung stehe. Den Rechtsstaat wiederum „stärkt man nicht, indem man ihn aushöhlt“, wie es die regierende CSU tue. „Und die Freiheit schützt man nicht, indem man sie beschneidet“, ergänzte Hoffmann. Notwendig sei vor allem mehr Polizei, die ihrer Aufgabe entsprechend ausgerüstet werden müsse. Die von Teilen der CSU betriebene Rückkehr zum d’Hondtschen Verfahren zur Berechnung der Sitzverteilung bei Kommunalwahlen nahm Hoffmann als Beleg dafür, dass „absolute Mehrheiten nicht nur in manchen Fällen dem Charakter schaden. Sie schaden auch der Demokratie. 2018 wollen wir diesen Zustand beenden.“ Nachdem drei Durchgänge nötig waren, um Hoffmann mit 34 Ja- zu zwei Neinstimmen wie erwartet zum Stimmkreiskandidaten zu küren – bei den ersten beiden war jeweils ein falscher Stimmzettel verwendet worden – ging die Versammlung reibungslos weiter. Als Direktkandidat für den Bezirkstag wird sich der 25-jährige Michael Deller dem Wählervotum stellen. Der Ergoldinger versucht damit, das politische Erbe seines Onkels Toni Deller anzutreten, der die FDP 25 Jahre im Bezirkstag vertreten hat. Einem Gremium, dessen Aufgaben zu wichtig seien, um nur am Rande des Landtagswahlkampfes Erwähnung zu finden, wie der jüngere Deller in seiner etwas zu langen, aber beileibe nicht uninteressanten Vorstellungsrede sagte. Als Landtags-Listenkandidatin wurde Anna Däullary (28) gewählt, als Listenkandidat für den Bezirkstag der 37-jährige Gunthard Goresch. Somit sind die Kreisverbände Landshut-Stadt (mit Hoffmann und Goresch) sowie Landshut-Land (Deller und Däullary) gleichermaßen mit Bewerbern vertreten. -skl-
Der „glaubwürdige Erneuerungsprozess“ der Partei seit 2013, von dem Stadtrat Norbert Hoffmann in seiner Vorstellungsrede als Direktkandidat für den Landtag sprach, zeigt sich hierbei in drei Bewerbern und einer Bewerberin, von denen keine(r) älter als 37 Jahre ist. Vorgemacht hat es die auch erst 30-jährige Nicole Bauer, die unlängst bei den Bundestagswahlen den Einzug in den Berliner Reichstag geschafft hat. Im Zollhaus forderte Bauer nun als Versammlungsleiterin ihre Mitstreiter auf, bei den kommenden Wahlen „ordentlich nachzulegen“. Die vier Jahre, als die FDP weder im Bundes- noch im Landtag vertreten war, sollen „nie wieder passieren“. Norbert Hoffmann, von Oberbürgermeister Alexander Putz – diesmal in seiner Eigenschaft als FDP-Mitglied – „mit großer Überzeugung“ als Direktkandidat vorgeschlagen, nahm ebenfalls darauf Bezug. 2013 sei ein „ganz bitteres Jahr“ gewesen. Durch erwähnte glaubwürdige Erneuerung sei die Rückkehr in den Bundestag gelungen, auf Landesebene stehe die Bewährungsprobe jedoch noch bevor. Die FDP, auch darauf wies der 34-Jährige hin, sei seit 1982 nur neun Jahre im bayerischen Landtag vertreten gewesen. Der erhoffte Wiedereinzug „darf diesmal kein kurzes Gastspiel sein“. Die Liberalen müssten zusehen, „dass die FDP eine feste Größe im bayerischen Parlamentarismus“ werde. „Wir sind kein Anhängsel oder Mehrheitsbeschaffer, wir haben unser eigenes Profil“, so Hoffmann. Den Wahlerfolg erreichen will er mit zwei liberalen Kernthemen: Bildung und Rechtsstaat. „Nirgendwo klaffen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie in Bayern“, wenn es um Bildungsgerechtigkeit gehe, konstatierte Hoffmann. Die FDP wolle deshalb dafür sorgen, dass tatsächlich für alle Schüler, die einen brauchten, ein Ganztagsplatz zur Verfügung stehe. Den Rechtsstaat wiederum „stärkt man nicht, indem man ihn aushöhlt“, wie es die regierende CSU tue. „Und die Freiheit schützt man nicht, indem man sie beschneidet“, ergänzte Hoffmann. Notwendig sei vor allem mehr Polizei, die ihrer Aufgabe entsprechend ausgerüstet werden müsse. Die von Teilen der CSU betriebene Rückkehr zum d’Hondtschen Verfahren zur Berechnung der Sitzverteilung bei Kommunalwahlen nahm Hoffmann als Beleg dafür, dass „absolute Mehrheiten nicht nur in manchen Fällen dem Charakter schaden. Sie schaden auch der Demokratie. 2018 wollen wir diesen Zustand beenden.“ Nachdem drei Durchgänge nötig waren, um Hoffmann mit 34 Ja- zu zwei Neinstimmen wie erwartet zum Stimmkreiskandidaten zu küren – bei den ersten beiden war jeweils ein falscher Stimmzettel verwendet worden – ging die Versammlung reibungslos weiter. Als Direktkandidat für den Bezirkstag wird sich der 25-jährige Michael Deller dem Wählervotum stellen. Der Ergoldinger versucht damit, das politische Erbe seines Onkels Toni Deller anzutreten, der die FDP 25 Jahre im Bezirkstag vertreten hat. Einem Gremium, dessen Aufgaben zu wichtig seien, um nur am Rande des Landtagswahlkampfes Erwähnung zu finden, wie der jüngere Deller in seiner etwas zu langen, aber beileibe nicht uninteressanten Vorstellungsrede sagte. Als Landtags-Listenkandidatin wurde Anna Däullary (28) gewählt, als Listenkandidat für den Bezirkstag der 37-jährige Gunthard Goresch. Somit sind die Kreisverbände Landshut-Stadt (mit Hoffmann und Goresch) sowie Landshut-Land (Deller und Däullary) gleichermaßen mit Bewerbern vertreten. -skl-