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Freie Demokraten trauern um Hildegard Hamm-Brücher Hildegard Hamm-Brücher verstarb am 09. Dezember 2016 im Alter von 95 Jahren. „Mit ihr verliert Deutschland eine große liberale Persönlichkeit“, sagte FDP-Landeschef Albert Duin.Ob im Münchner Stadtrat, im Landtag oder im Bundestag, als Staatssekretärin oder Staatsministerin: In jedem ihrer Ämter habe sie sich für die Demokratie und die Chancen des Einzelnen stark gemacht. „Vor allem als Bildungspolitikerin hat sie sich große Verdienste erworben“, so Duin: „Ihrem Ziel, Verkrustungen im Schulsystem aufzubrechen und die beste Bildung für alle, unabhängig von ihrer Herkunft, zu ermöglichen, fühlen wir uns auch heute verpflichtet.“Hildegard Hamm-Brücher wurde 1921 in Essen geboren. Als Halbjüdin von den Nazis diskriminiert, pflegte sie als junge Studentin Kontakt zum Widerstandskämpfer der „Weißen Rose“. 1948 trat sie der FDP bei und wurde im selben Jahr als jüngste Abgeordnete in den Münchner Stadtrat gewählt. Dort machte sie sich als Bildungspolitikerin einen Namen und blieb diesem Politikfeld später auch im Bayerischen Landtag und im Deutschen Bundestag treu. 1969 wurde sie Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, 1976 Staatsministerin im Auswärtigen Amt. 1994 schlug die FDP sie für das Amt des Bundespräsidenten vor. Aus Protest gegen die antiisraelischen Äußerungen von Jürgen Möllemann verließ Hamm-Brücher 2002 die FDP, äußerte sich aber bis zuletzt als „freischaffende Liberale“ regelmäßig zu politischen Fragen. „Wir Liberale erleben ein unsagbar schweres Jahr 2016. Der vierte Bundespolitiker stirbt aus unserer Runde“, so die Kreisvorsitzende der FDP Landshut-Land und Landesvorstandsmitglied Nicole Bauer zum Tod ihrer Parteikollegin. Erst vor wenigen Wochen starben der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher, sein Amtsnachfolger der ehemalige Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle sowie der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel. Bauer beschreibt Hamm-Brücher als eine beeindruckende und weise Politikerin mit festen Überzeugungen, die sie stets vertreten hat: Aufrecht, streitbar und Stil zählten zu ihren Stärken. Bereits sehr früh kämpfte sie für die Rechte der Frauen. Sie war eine große Frau des politischen Liberalismus, die auch in schweren Zeiten geradlinig geblieben ist und sich nie verbogen hat. Solche Persönlichkeiten fehlen in der heutigen Politik.“ „Mit Hildegard Hamm-Brücher verlieren wir eine Liberale, die früh erkannt hat, dass Bildung die zentrale soziale Frage ist. Dieses Anliegen ist nicht nur Teil der FDP-Geschichte, sondern bleibt zugleich ihr Erbe und unser Auftrag, weiterhin für beste Bildungschancen für alle Menschen zu kämpfen. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren Freunden. Hildegard Hamm-Brücher, Ruhe in Frieden.“