„Landwirtschaft liberal“
Bildtext: „Landwirtschaft liberal“ mit…
- Nicole Bauer (Bundestagsabgeordnete)
- Silvia Burger-Sippl (FDP-Kreistagslistenkandidatin)
- Regine Lehmeier (Land schafft Verbindung)
- Sascha Renner (FDP-Spitzenkandidat für den Kreistag)
Agrarrunde der FDP Neumarkt diskutierte mit Bauern
Neumarkt. Die FDP Neumarkt organisierte kürzlich ein Agrarforum „Landwirtschaft liberal“ mit der niederbayerischen FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer und „Land schafft Verbindung“-Vertreterin Regine Lehmeier. Initiiert von den beiden FDP-Spitzenkandidaten für die Kreistagswahl, Sascha Renner und Silvia Burger-Sippl, sollten besonders die Landwirte der Region zu Wort kommen: das Näherbringen von landwirtschaftlicher Praxis und der theoretischen Politik stand bei der Diskussion im Vordergrund.
„No farmers, no future“, zitierte Burger-Sippl einen Slogan der Schlepperdemos und führte im Anschluss durch die Diskussion.
Bauer, die in Berlin im Agrarausschuss sitzt, sprach sich deutlich für die Beibehaltung der bäuerlichen Strukturen in Bayern aus. Viel Applaus erntete Bauer bei der Forderung, Stalleinbrüche unter Strafe zu stellen. Bauer bestand darauf, dass das Tierwohl unbedingt gewährleistet sein müsse, das Unrecht am Tier aber nicht durch Einbrüche geheilt werden könne, sondern nur durch Recht und Gesetz in Form von Veterinärkontrollen.
Auf Nitrat und Düngeverordnung angesprochen, zweifelte Bauer die Vergleichbarkeit der an die EU gemeldeten Nitratwerte an. Deutschland habe ein Belastungsnetz gemeldet, nicht aber eine repräsentative Datengrundlage. Lehmeier warf ein, dass die Bundesländer teilweise gar nicht verwertbare Messwerte weitergegeben hätten. Außerdem, so Lehmeier, könne es „nicht Politik sein“, wenn mit der Düngeverordnung völlig praxisferne Regeln festgelegt würden. Auch eine Verschärfung bringe nichts, wenn über die Auswirkungen nichts bekannt sei.
Aus dem Publikum wurden Stimmen laut, dass Landwirte selbst ihren Kindern abraten würden, später Bauern zu werden. Bauer bestätigte dies – manche Landwirtschaftsschulen würden schon keine Kurse mehr abhalten, da es zu wenige Azubis gebe.
Einig waren sich Landwirte und Politiker nach einer angeregten Diskussion in einer Sache: jeder wünschte sich mehr Verlässlichkeit der politischen Entscheidungen, damit Bauern auch weiterhin hochwertige Lebensmittel produzieren können und der Berufsstand erhalten bleibt.