Soziales Engagement als besonderer Reichtum

Landshuter Zeitung   Landkreis Landshut Mo., 13.1.2020

Die neuen Träger der Bürgermedaille in Silber: Andrea und Rudolf Kollmeier tragen sich im Beisein der drei Altdorfer Bürgermeister und den Ehrengästen in das goldene Buch der Gemeinde ein.

Ehrenamt bei Jahresempfang gewürdigt – Besondere Auszeichnung für Ehepaar Kollmeier

Altdorf. (red) Zum Jahresempfang konnte Bürgermeister Helmut Maier am Freitag im Bürgersaal auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Sein besonderer Gruß galt Andrea und Rudolf Kollmeier, die als erstes Ehepaar aufgrund eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses jeweils mit der Bürgermedaille in Silber für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt wurden. In ihrem Grußwort zum Wechsel in das neue Jahrzehnt erinnerte die stellvertretende Landrätin Christel Engelhard an die nun hundert Jahre zurückliegenden „goldenen Zwanziger Jahre“ und die damaligen Umwälzungen, wie die Emanzipation der Frauen, ein entfesselndes Nachtleben in Berlin und anderen großen Städten, Freiheit für Kunst und Kultur auf der einen Seite – auf der anderen Seite der Medaille stand aber auch ein verlorener Krieg, Reparationskosten und in den späten 20er Jahren die Weltwirtschaftskrise, Geldentwertung und Massenarmut. Die Werte der Demokratie verteidigen „Zwar sagt mancher Pessimist, Geschichte könne sich nicht wiederholen, die damaligen 20er Jahre sind nicht vergleichbar mit den heutigen. Oder auch, wie schon Kanzler Konrad Adenauer sinngemäß gesagt hatte: wir werden ja auch immer klüger“. Die Wahrheit heute zeige, dass nun wieder Kräfte vorhanden sind, die unser bewährtes, demokratisches Staatssystem destabilisieren wollen. Dagegen müssten sich alle wehren, denn die Auseinandersetzung mit Rassisten und Antidemokraten gehöre zur Verteidigung unserer Werte. Diese neuen 20er Jahre seien aber auch Anlass für Optimismus und Fortschrittsdenken. In der Region gäbe es bestens ausgebildete Menschen, welche auch gerüstet sind für kommende Transformationen in Industrie, Handwerk, Landwirtschaft und Sozialwirtschaft und man lebe in Frieden und Freundschaft mit den Nachbarländern. „Und wir haben einen besonderen Reichtum: soziales Engagement von vielen Menschen“. In Bayern hat fast jeder zweite Bürger ein Ehrenamt, fast 5,2 Millionen Menschen engagieren sich, das Vereinsleben werde gefördert und käme überhaupt nicht aus ohne das Ehrenamt. Mehr als der „Kitt der Gesellschaft“ Wie auch Bürgermeister Helmut Maier betonte sie, dass die Ehrenamtlichen mehr seien als der „Kitt der Gesellschaft. „Ihnen gebührt der Dank und die Anerkennung und die Unterstützung in ihren Bemühungen !“. Das Ehrenamt sollte bei diesem Empfang auch im Vordergrund stehen, betonte Maier, denn die Ehrenamtlichen haben eines gemeinsam: „Sie arbeiten und agieren am liebsten im Verborgenen, sie halten es nicht für so wichtig, über ihr Tun zu sprechen – sie handeln lieber !“. Musikalisch wurde der Festakt grandios gestaltet von den Lehrkräften der „Villa Musica“ Christine Westermair, Andreas Csok und Matthias Schäffer.

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