„Star­ke Wirt­schaft für ein so­zia­les Deutsch­land“

Landshuter Zeitung  Landkreis Landshut 14 

Mittwoch, 20. September 2017

 FDP-Wahl­kampf­ab­schluss: Ni­co­le Bau­er hat Lö­sungs­an­sät­ze zu Fach­kräf­te­man­gel und Co.

Wahlkampfabschluss bei der FDP: Zuversichtlich, liberal und kämpferisch blicken dem Wahltag entgegen (v.l.) Oberbürgermeister Alexander Putz, Listenkandidat Michael Deller, Direktkandidatin Nicole Bauer, Listenkandidat Jörg Heimbeck, Kreisvorsitzender Landshut-Stadt Norbert Hoffmann und Bezirksrat Toni Deller. (Foto: rs)
Sie will es nach Berlin schaffen: Die 30-jährige Nicole Bauer, die nicht nur FDP-Direktkandidatin im Wahlkreis Landshut-Kelheim ist, sondern auch auf dem elften Platz der Bayernliste steht. Beim Wahlkampfabschluss am Montag im Echinger Gasthaus Forster am See stellte Nicole Bauer bei ihrer Rede „Starke Wirtschaft – Soziales Deutschland“ heraus, dass die FDP keine sozial kalte Partei sei. Sie betonte, dass man aber eine starke Wirtschaft haben müsse, um sich soziale Ausgaben leisten zu können.
Der FDP-Kreisvorsitzende Landshut-Stadt Norbert Hoffmann gab sich überzeugt, dass man das politische Comeback des Jahres mit dem Wiedereinzug in den Bundestag schaffe. Direktkandidatin Nicole Bauer will, wie sie herausstellte, Politik für die Menschen machen. In ihrer Wahlkampfrede erklärte sie: „Wir haben unseren Erfolg in erster Linie dem Mittelstand zu verdanken. Denn er schafft Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Diese können wir dann wieder für Soziales, Gesundheit und Bildung ausgeben“. Die Diplom-Wirtschaftsingenieurin betonte den Zusammenhang zwischen einer starken Wirtschaft und den Sozial-Ausgaben. Mit dem Fachkräftemangel sprach sie ein Thema an, das der Wirtschaft Probleme bereitet. Der Fachkräftemangel würde neben dem Handwerk auch soziale Berufe hart treffen. Als Lösungen nannte sie ein Umdenken in der Bildung, die Öffnung des Arbeitsmarktes und den Bürokratie-Abbau an. So forderte sie die Stärkung der Dualen Ausbildung sowie generell eine Bildungsoffensive für die berufliche Ausbildung. Auch qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, sei ein Ansatz. Zum Bürokratieabbau forderte Bauer konkret, dass die Sozialversicherungsbeiträge nicht mehr vorfällig bezahlt werden müssten und eine Ist-Besteuerung der Umsatzsteuer für Unternehmen. Ein weiteres Thema für Bauer: Der Mittelstand zahlt Steuern – große Internetkonzerne in Deutschland aber nicht. Sie forderte, dass auch große Konzerne ihre Steuern dort bezahlen müssten, wo sie anfallen. Ferner vertritt sie die Meinung, dass der Staat nicht mehr bei großen Unternehmen mitmischen sollte, wie jüngst bei der Fluggesellschaft Air Berlin. Sie fragte in die Runde: „Welcher Handwerker erhält Millionen, wenn er vor der Pleite steht?“. Abschließend sprach sie sich für Investitionen in die Forschung aus. Die Kandidatin zeigte anhand Lebens-Stationen weitere Themen-Schwerpunkte auf. Am Beginn eines Lebens steht die Bildung, für die sie sich mit aller Kraft einsetzen wolle. Die nächste Station im Leben eines jungen Menschen ist der Beruf und die damit verbundene Mobilität. Bauer nannte als Hauptproblem beim Straßenverkehr nicht die Straßen, sondern den Stau. Bezüglich neuer (Mobilitäts-)Technologien sprach sie sich allgemein gegen ein „Technologien-Verbot“ aus, man müsse also in viele Richtungen denken. Zudem würden sich bei manchen Technologien optimale Lösungen erst in der Zukunft finden lassen. Bezüglich der Sicherheit im Straßenverkehr und im Alltag forderte Bauer eine bessere Ausstattung und Vernetzung der Polizei. Bauer forderte außerdem die Senkung der Stromsteuer, die Abschaffung des Soli in 2019 und die Abschaffung der kalten Progression. Ferner forderte sie den Wegfall der Grunderwerbssteuer in Form eines Freibetrags von bis zu 250 000 Euro. Besonders lag Bauer die Stärkung von pflegenden Angehörigen am Herzen. Die pflegenden Angehörigen müssten besser unterstützt werden. Sie müssten vor allem einen Rentenanspruch für ihre Gemeinwohlleistung bekommen, so die Kandidatin. In Sachen Asylpolitik forderte sie ein Einwanderungsgesetz. Darin soll es zeitlich begrenzten humanitären Schutz für vom Krieg Geflüchtete und persönlich Verfolgte geben. Ferner sollen nach bestimmten Kriterien ausgewählte Anwärter in den Arbeitsmarkt zugelassen werden. Menschen, die vom Sozialstaat profitieren wollen, soll die Tür verschlossen bleiben. -rs-

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