„Starkes Handwerk, Starkes Niederbayern“

Landshut/Niederbayern. „Ostbayern würde ohne das Handwerk nicht funktionieren“.Eine Lanze für das Handwerk und für den Mittelstand brach kürzlich der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern“, Jürgen Kilger. Beim FDP-Bezirksparteitag warnte er, dass es künftig an ausgebildeten Handwerkern mangeln könnte – und davon, Flüchtlinge als schnelle Lösung der Nachwuchsprobleme zu sehen. Dies wird den Betrieben kurzfristig nicht helfen, offene Ausbildungsstellen in ausreichendem Maße besetzen zu können.Der FDP-Bezirksverband Niederbayern kämpfte auf seinem Parteitag nicht nur für das Handwerk, sondern auch mit einigen krankheitsbedingten Ausfällen. So war der Bezirksvorsitzende Alexander Fürter erkrankt, für ihn leitete Stellvertreterin und Landesvorstandsmitglied Nicole Bauer aus Velden durch den Parteitag.Bezirksrat Toni Deller aus Ergolding übernahm mit FDP-Bezirksschatzmeister Claus Rothlehner und der Claudia Raum die Leitung des Tagungspräsidiums. Die Stv. Bezirksvorsitzende Nicole Bauer betonte die große Bedeutung des Handwerks. Verantwortungsvolles Unternehmertum und soziale Marktwirtschaft sind Grundlage unseres Wohlstandes und Triebfedern unserer Gesellschaft. Gerade das Handwerk in Niederbayern ist das wirtschaftliche Fundament, schafft Arbeits- und Ausbildungsplätze und ist von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft. „Ja, Handwerk und Mittelstand sind der Motor unseres Landes“, der immer mehr mit zunehmender Bürokratie und Nachwuchsproblemen zu kämpfen habe. Deshalb sei es wichtig, Entlastungen auf den Weg zu bringen.Höhepunkt des Parteitags war der Vortrag von Jürgen Kilger. Er bestätigte die FDP-Sichtweise mit Zahlen: 2014 haben es 20.000 Handwerksunternehmen in Ostbayern gegeben, darin 200.000 Beschäftigte, die 25 Millionen Euro Umsatz gerierten. Er betitelte das Handwerk und den Mittelstand als „Rückgrat Bayerns“.Vor dem Hintergrund der steigenden Flüchtlingszahlen, ein weiteres Thema auf der Agenda des Parteitags – warnte Kilger davor, diese als schnelle Lösung des Nachwuchsproblems zu sehen. In Niederbayern gebe es derzeit 753 unbegleitete Jugendliche, die in Berufsschulklassen unterrichtet würden. Die jungen Menschen seien hoch motiviert, die Schüler hätten aber unterschiedliche Fähigkeiten- „Die Mischung reicht von Studenten, die sehr gutes Englisch sprechen, bis zu Analphabeten.“ Das Problem: Die Studenten, die ihre Ausbildung in zwei Jahren abschließen könnten, würden lieber an einer Universität weiterstudieren. Andere bräuchten länger. Er stelle nicht in Abrede das Potenzial besteht. Diese Jugendliche werden unser Problem von morgen nicht schnell lösen.Im Rahmen des Parteitages kam es neben Antragsberatungen auch zu Nachwahlen.Nahezu einstimmig wurde der 50-jährige Rechtsanwalt Siegfried Seidl als Stv. Bezirksvorsitzender gewählt. Seidl ist Kreisvorsitzender der FDP Rottal-Inn und engagiert sich seit Jahren im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik. Er ist Mitglied des FDP-Bundesfachausschusses für Internationale Politik und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswertige Politik e.V. (DGAP). Im Rahmen des Parteitages wurden auch viele Anträge verabschiedet. Beispielhaft genannt seien Anträge zur Flüchtlingsproblematik „Asyl mit Herz und Verstand“, mehr Flexibilität bei der Elternzeit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Nein zu Steuererhöhungen, Arbeitsstättenverordnung entrümpeln, Flexiblere Gestaltung des Denkmalschutzes und Schutz der Eigentumsgarantie. Für die FDP ist und bleibt das Recht auf Eigentum auch in Krisensituationen unantastbar.


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