Verschärfung der Düngeverordnung sorgt für Unverständnis – Gespräch mit MdB

 Die HeimatLandwirte suchten das Gespräch mit MdB Nicole Bauer (Ausschuss Landwirtschaft, 2. v. l.). Georg Siegl (v. l.), Anton Lorenzer und Thomas Weigl schilderten ihr aktuelle Themen und Probleme.

Verschärfung der Düngeverordnung sorgt für Unverständnis – Gespräch mit MdB

Landkreis/Hohenthann. Die HeimatLandwirte suchten kürzlich das Gespräch mit Nicole Bauer (Mitglied des Deutschen Bundestages/Ausschuss Landwirtschaft) und brachten einige aktuelle Themen auf den Tisch. Besonders unter den Nägeln brennt den Landwirten derzeit, dass die Bundesregierung die eigentlich neue Düngeverordnung (DüV), welche erst Anfang 2018 in Kraft getreten ist, nun bereits weiter verschärfen will. Man solle doch erst die Auswirkungen und Verbesserungen der neuen DüV wirken lassen und dann nach weiteren Regelungen streben, so die gemeinsame Meinung am Tisch. Ganz wird sich die Verschärfung der DüV nicht aufhalten lassen, es gibt aber noch Hoffnungen für Spielräume bei fachlichen Einwänden.
Auswirkungen auf ZwischenfruchtanbauSo sollte der Entwurf zur Verschärfung der Hangauflagen besonders im kleinstrukturierten Bayern und das Verbot für die Herbstausbringung von organischen Düngern nochmals überdacht werden. Fällt die Ausbringung von organischen Düngern nach der Ernte im Sommer/Herbst weg, so bedeutet das aller Voraussichten das Aus für den vielfältigen Zwischenfruchtanbau. Dabei ist der Zwischenfruchtanbau ökologisch wertvoll: Er ist wichtig für die Nährstoffaufnahme und -speicherung über den Winter bis zur nächsten Kultur, hilft bei der Reduzierung der Auswaschung des mineralischen Stickstoffes, sorgt für Verbesserung der Bodenstruktur, bietet Nahrung für die Bodenlebewesen und gibt Erosionsschutz, so die Landwirte. Einige Studien und Versuche belegen, so führen die HeimatLandwirte an, dass bei brachliegenden Flächen ohne Zwischenfrüchte und ohne Düngung viel höhere Werte des mineralischen Stickstoffes erreicht werden und somit ein höheres Stickstoff-Auswaschungspotenzial entsteht, als bei Zwischenfruchtbeständen mit organischer Düngung im Herbst.
Genügend Grundwassermessstellen?

Ein weiteres Problem stellen die Grundwassermessstellen dar. Gibt es überhaupt genug Messstellen? Sind die Messstellen gut beziehungsweise gleichmäßig verteilt? Welchen Einfluss hat die Tiefe der Messstellen auf die Untersuchungsergebnisse?, fragen sich die Landwirte. Im Laufe des Gespräches wurden viele weitere Themen angesprochen, die die Landwirte interessierten, wie die Bio-Quote, Tierschutzauflagen, Import-Abkommen, Ernteausfälle abpuffern, und vieles mehr. In vielen Fällen fühlen sich die Landwirte alleingelassen bis hin zu „nicht erwünscht“, berichten sie der Abgeordneten. Doch Nicole Bauer ist der Meinung: „Wir müssen die Landwirtschaft in Deutschland in einem erträglichen Maß erhalten, vor allem in Bayern, dem Agrarland schlecht hin.“ Ihre Devise ist „auf seine Wurzeln schauen, achten und setzen“ und außerdem ist „Regionalität einer der wichtigsten Beiträge zur Nachhaltigkeit.“


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